Samstagmorgen hieß es also 7.30 Uhr Wecken. Das Hostel hat im Vergleich zu den anderen, die ich bislang besuchen durfte, ein relativ gutes Frühstück, so dass wir gestärkt genau vor der Haustür in den Bus Shuttle zu unserer Fähre in Ros a' Mhíl einsteigen konnte. Bei der halben Stunde Fahrt dorthin hatten wir die Möglichkeit noch einmal die Galway Bay zu sehen und waren daher schon gut auf die bevor stehende Überfahrt eingestellt.
Die Fähre bringt von November bis März zwei Mal am Tag Passagiere nach Inis Mór, der größten der drei Aran Islands (die anderen beiden sind Inis Meaín und Inis Oírr). Die Überfahrt dauert eine knappe dreiviertel Stunde und war, für meine Verhältnisse, ruhig und beschaulich. Und während es in Galway anfing zu regnen, zog der Himmel vor uns blank - 11.15 Uhr erreichten wir den Port von Kilronan bei strahlendstem Sonnenschein. Hätten wir keine Fotos, es würde uns keiner glauben, dass im Februar in Irland so ein Wetter sein kann.
An Land haben wir uns erstmal den Weg zu unserem Hostel (The Artist's Hostel) beschreiben lassen, was gar nicht so einfach zu finden war, denn abgesehen von einem großen Schild kurz vorher, gibt es gar nicht so viele Hinweise, dass das Haus, was aussieht wie ein normales Wohnhaus, ein Hostel sein soll. Wir sind tatsächlich noch einmal daran vorbei gelaufen, obwohl es direkt vor unserer Nase lag ...Und drinnen erwartete uns gleich eine ziemlich zünftige Irin, die sich sowohl als Vermieterin als auch als Hausherrin vorstellte, denn die gute Frau wohnte gleich nebenan und die Hostel-Küche war anscheinend auch die Küche, die sie und ihr Mann benutzen. Wir waren gleich etwas geschockt als sie uns mitteilte, dass wir ja Glück hätten, dass sie noch drei Betten hatte ... Seltsam, wo wir doch schon vor zwei Wochen gebucht hatten. Jedenfalls wurden uns dann zwei Zimmer zugewiesen: ein Doppelzimmer direkt an der Küche und eines im hinteren Teil des Hauses, in dem nichts weiter als ein Bett und ein Stuhl standen und das in einem ziemlich großen Raum. Die Zimmer haben wir trotzdem genommen, am Abend haben wir jedoch das 2er-Zimmer zu einem 3er-Zimmer umfunktioniert ... wie im Schullandheim, mit drei Matrazen auf zwei Betten. ;)
Zuvor hatten wir jedoch noch den ganzen Samstag vor uns. Nachdem wir uns umgezogen hatten, sind wir wieder runter zum Hafen gelaufen und haben uns beim Fahrradverleih Räder ausgeliehen. Lachen musste ich, als wir statt 10€ pro Tag pro Rad, 15€ für zwei Tage aushandeln konnten, denn diesen Preis hatte ich mir schon einen Tag vorher im Kopf festgemacht. Aber das lag wahrscheinlich eh an meinem "Sweetheart"-Status bei dem Radverleiher. ;)
Inis Mór ist ca. 14 km lang und 3,5 km breit, so dass wir ein gutes Stück fahren konnten. Gleich in den ersten 15 Minuten mussten wir bestimmt 3 mal anhalten, um uns die Landschaft und seine Bewohner anzuschauen. Unser eigentliches Ziel war aber Dún Aonghasa, ein prähistorisches Fort an den 100 m tiefen Klippen der Atlantik-Küste. Bis heute weiß man nicht genau, wann das Fort gebaut wurde, man vermutet jedoch dass eine vorchristliche Zivilisation dort ihre Elite beherbergte.
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